Donnerstag, 12. Januar 2017

Fintech, Bedeutung und Anwendungsbereich

Seit geraumer Zeit kursiert der Begriff Fintech durch sämtliche Medien. Doch was genau ist darunter zu verstehen? In diesem Beitrag versuche ich den Begriff Fintech zu erläutern und dabei die Effekte und das Ausmass der Innovation hervorzuheben.



Fintech ist die Abkürzung für Finanztechnologie und behandelt die Digitalisierung der Bankenbranche. Mit dem Begriff werden eine vielzahl neuer Ideen bezeichnet, mit denen man Finanzdienstleistungen mit Hilfe von Computern, Smartphones und dem Internet erbringen kann. Zum Beispiel kann man in einem Geschäft mit dem Iphone bezahlen oder jemandem Geld geben. Ein anderer Breich ist die Finanzierung von Projekten über Online Plattformen (Crowdfunding). Schliesslich kommt Fintech auch beim Geldanlegen zum Zug. Dieser Bereich wird Robot adviser genannt. Anstelle eines Bankberaters gibt ein Computerprogramm die Anlage Empfehlungen. Auf die drei eben erwähnten Bereiche werde ich nun etwas näher eingehen.



 Mit dem Smartphone bezahlen ist seit mitte des letzten Jahres möglich. Seit dem  7.7.2016 ist der Service von Apple pay auch in der Schweiz verfügbar. Mit der Lancierung von Twint versuchen die fünf grössten Schweizer Banken mit dem Riesen aus den USA mitzuhalten.
So funktionierts: Es können maximal 8 Kreditkarten in der App Wallet hinterlegt werden. Zum bezahlen wird nicht die Kreditkartennummer verwendet, sondern eine Gerät-Account-Nummer, die verschlüsselt im Secure Element abgespeichert ist. Somit werden Kreditkartennummern nicht mit den Händlern geteilt. Bestätigt wird die Zahlung durch Fingerabdrucksensor ID Touch



Durch Crowdfunding lassen sich Projekte, Produkte, Start up's und vieles mehr über eine sogenannte Crowdfunding Plattform finanzieren. Das besondere dabei ist, dass eine Vielzahl an Menschen ein Projekt finanziell unterstützen kann.
Das Crowdfunding lässt sich in vier Modelle unterscheiden.
Beim Klassischen Crowdfunding erhalten die Projektunterstüzer keine finanziell Gegenleistung. Es handelt sich hierbei um eine Art Vorverkauf, bei dem die Leistung nach Projekterfolg erfolgt.
Beim Crowdinvesting hingegen wird man finanziell am Erfolg beteiligt. Die Investitionen haben daher Eigenkapital ähnlichen Charakter.
Beim Spenden Crowdfunding steht kein monetärer Erfolg im Vordergrund. Investoren erhalten ein "Dankeschön" und können durch eine Spende einen wichtigen Beitrag zu einem Guten Zweck leisten.
Schliesslich gibt es noch das Modell des Crowdlending. Wie es der Name schon erahnen lässt, vergeben Investoren einen Kredit mit bestimmter Laufzeit und Zins. Dies ist also eine Alternative zu dem herkömmlichen Bankkredit.



Der Robo Advisor ( Anlage Roboter ) ist ein online Beratungsdienst und bietet vorgefertigte Anlagestrategien an. Ein Fragebogen soll dabei in einem ersten Schritt die Präferänzen des Kunden herausfiltern bzw.  die Risikobereitschaft. In einem zweiten Schritt wird dem Anleger aufgrund seiner Risikobereitschaft eine Anlagestrategie, ein konkretes Portfolio, vorgeschlagen. Durch diese Innovation bleibt dem potentiellen Anleger das kostspielige Beratungsgespräch mit einem Anlageberater erspart. Auch weitere Kosten, die unter anderem für ein Rebalancing oder für die Austellung eines Steuerauszugs anfallen, werden durch die Automatisierung bzw. Digitalisierung minimiert.





Wir sehen also, dass die Digitalisierung auch den Finanzmarkt beeinflusst. Viele Banken stehen nun unter grossem Zugzwang, da Dienstleistungen und Services, die früher den Banken vorbehalten waren, durch die Digitalisierung zugänglicher, einfacher und kostengünstiger  angeboten werden können.


 Man darf gespannt sein, was uns die Zukunft noch bringen wird und ob sich die Trends auch langfristig durchsetzen können (Bargeldloses bezahlen scheint in den Zeiten der Unsicherheit nicht auf grosse Zustimmung zu stossen... )

Weitere spannende Beiträge betreffend der Digitalisierung findet ihr auf dem Blog von unserem Dozenten und unseren Mitstudenten.

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