Donnerstag, 22. Dezember 2016

Kann Big Data Tore schiessen? Die Digitalisierung im Fussball


Auch im Spitzensport kommt die Digitalisierung immer mehr zum Einsatz und ermöglicht den Sportlern und Trainern ganz neue Einsichten. Viele stehen den Neuerungen in der Branche skeptisch gegenüber, da gerade der Fussball von seinen Emotionen und der Unberechenbarkeit lebt. Man muss in diesem Fall differenzieren. Die Verwendung der Technik während dem Spiel, welches direkten Einfluss auf das Spiel hat, Stichwort Torlinientechnik und Videobeweis. Weiter gibt es die Benützung neben dem Spiel bzw. ohne direkten Einfluss auf das Spielgeschehen.

Torlinientechnik und Videobeweis

Kaum eine andere Sportart wird emotionaler ausgelebt als der Fussball. Tor oder kein Tor, Wembley 1966 und die alles entscheidende Frage. Mit einem Schuss aus kurzer Distanz überwand Geoff Hurst  den deutschen Torwart Tilkowski und erzielte das bis heute umstrittene 3:2 im WM Finale. Zu dieser Zeit war es aus technologischen Gründen nicht möglich sich darüber zu vergewissern, ob der Ball nun im Tor war oder nicht.
Heute wird die Torlinientechnik bei allen grossen Turnieren eingesetzt. Auch in den grossen Ligen rüsten die Vereine auf und die Technologie kommt vermehrt zum Einsatz.
Neben der Torlinientechnik machen sich die Fifa und UEFA auch für den Videobeweis stark. Dieser stösst aber auf wesentlich grösseren Wiederstand und findet nicht den erhofft grossen Anklang beim Publikum. Die grösste Sorge ist, dass durch die Einführung der Spielfluss zerstört wird. Die Gestaltung der Rahmenbedingungen wann die Technologie zum Einsatz kommt scheint mit Rücksichtnahme auf den Spielfluss sehr schwer zu sein.
Fazit: Torlinientechnik gut, Videobeweis schadet dem Spielfluss zu fest. 

                                                          So funktioniert die Torlinientechnik

Einsatz im Training und der Spielvorbereitung

Viele Vereine rüsten ihre Athleten mit Sensoren aus, damit ihre Leistungen protokolliert und entsprechend verbessert werden können.  Für die Trainer ist das ein grosses Hilfsmittel, zwar schiessen die Daten keine Tore, aber unterstützen die Verantwortlichen dabei die Spiele zu analysieren und bessere Entscheidungen zu treffen. Dabei erhält der Trainer Informationen über das Laufverhalten, Tempo, Stellungsspiel, Ballbesitz, gelaufene Distanz, Herzfrequenz, Passquote und noch viele mehr. 
Fazit: Während den Spielen werden z.T über 60 Mio. Datenpunkte gesammelt, eine echte Datenflut. Viele Vereine sind gar nicht fähig diese Daten zu strukturieren und dabei sinnvoll zu verwenden. Das Potential zur Leistungssteigerung ist aber durchaus vorhanden. Dabei gibt es sportliche Erfolgsgeschichten von Vereinen und Teams, die sich strategisch statistisch orientiert haben, und dabei grosse Erfolge feiern konnten.

 Moneyball erzählt die Erfolgsgeschichte von Billy Beane, Trainer des US-Baseballteams Oakland Athletics, welcher mit statistischen Verfahren das Team zur Meisterschaft führte.



Big Data als Geschäft

Auch im Fussball bildet die Datensammlung schliesslich einen wichtigen Geschäftszweig. Die Infrastruktur, hochwertige Sensoren und Kameras, zur Datenerfassung, ist sehr teuer und auch die Auswertung und Strukturierung durch kostspielige Softwares ist sehr aufwändig. Natürlich gibt es neben den sportlichen Aspekten auch noch andere Verwendungszwecke der Daten, Stichwort Fantasy Liga.
Ein App, dass solche Daten zur Betreibung ihrer Applikation benötigt ist KICKBASE.
In der App kann man sich seine Mannschaft aus allen verfügbaren Spielern aus der deutschen Bundesliga zusammenstellen, um mit Freunden gemeinsam in einer virtuellen Liga zu konkurrieren. Das Punktesystem orientiert sich an den Leistungen der Spieler und  wird in Echtzeit aufgeführt. Das heisst jedes Foul, jeder Pass und sonstige kleine  Spielaktionen haben direkte Auswirkungen auf das Punktekonto des Users. Dieses System erfordert natürlich die Beschaffung entsprechender Daten, was für die Betreiber der App ein enormer Aufwand darstellt. Ob die App in Zukunft auch finanziell rentiert wird sich zeigen, die Idee ist aber super.

Weitere spannende Beiträge bezüglich der Digitalisierung findet ihr auf den Plattformen meiner Mitstudenten und von unserem Dozenten, Herr Bruno Bucher.

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